Boettgerilla pallens Simroth 1912
Die Wurmschnegel (Boettgerillidae) stellen eine eigene, mit den Schnegeln verwandte, Familie dar. In Europa kommt nur eine Art vor, die weit verbreitet ist, aufgrund ihrer unterirdischen Lebensweise allerdings nur wenig in Erscheinung tritt.
![]() Wurmschnegel (Boettgerilla pallens) aus dem Wienerwald. Bild: Robert Nordsieck. |
![]() Wurmschnegel (Boettgerilla pallens) aus dem Wienerwald. Bild: Robert Nordsieck. |
Maße: Länge bis 60 mm; Breite bis 3 mm.
Lebensraum und Verbreitung: Wurmschnegel leben meist in feuchten Waldgebieten an Hängen und in Flusstälern auf kalkreichem Untergrund. Während sie ursprünglich in naturbelassenen Lebensräumen vorkommen, tauchen Wurmschnegel auch gelegentlich in Gärten und in anderen Kulturlandschaften auf. Die Schnecke lebt unterirdisch, etwa 2 bis 20 cm unter der Oberfläche (bis maximal 60 cm), dabei nutzt sie die Grabtunnel von Regenwürmern und Freiräume im Erdboden. Helles Licht meiden die Tiere.
Wurmschnegel fressen weiches Pflanzenmaterial, zerfallendes organisches Material (Detritus) und Regenwurmkot. Da Wurmschnegel auch die Gelege von Wegschnecken im Erdboden fressen, sind sie nur selten Schädlinge, sondern eher als Nützlinge zu betrachten, zumal sie nur geringe Mengen pflanzliche Nahrung zu sich nehmen.
Das Verbreitungsgebiet des Wurmschnegels erstreckt sich von Westeuropa bis zum Kaukasus, allerdings kommt die Art nicht im mittleren und nördlichen Schottland, auf den Hebriden und auf den Orkney- und Shetland-Inseln vor. Eingeschleppt wurde die Art in British Columbia in Kanada.
Bedrohungssituation: Da der Wurmschnegel gegen Umweltveränderungen nicht sehr empfindlich ist, breitet sich die Art in Großbritannien stark aus.
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